Sieg des FN im zweiten Anlauf noch verhindert

Sieg des FN im zweiten Anlauf noch verhindert

Hohe Stimmenanteile von Le Pens Front Nationalim ersten Durchgang haben aufgeschreckt. Vielestimmen im zweiten Wahlgang für Republikaner.

Stolberg. Bei den Stichwahlen der Kommunalwahlen in Stolbergs französischer Partnerstadt Valognes ist der in vielen Städten befürchtete Rechtsruck mit einem Erfolg der Partei Front National ausgeblieben. Bei einer deutlich höheren Wahlbeteiligung als im ersten Wahlgang landete der Front National erneut nur auf dem dritten Platz.

Knapper Sieger in Valognes war die konservative Liste mit gerade einmal 46 Stimmen vor den Sozialisten. Dieser Wahlausgang entspricht dem Ergebnis auf Regionalebene. Valognes gehört zur Region Normandie, wo die konservative Liste mit einem hauchdünnem Vorsprung von nur 0,35 Prozent vor den Sozialisten gewonnen hat.

Aufgrund des französischen Wahlrechts verfügt der Wahlsieger aber über eine stabile Mehrheit im 102 Sitze umfassenden Regionalparlament in Rouen. So kommt die Konservative Liste trotz des knappen Sieges auf 54 Sitze, während die Sozialisten nur halb so viele Abgeordnete stellen werden (27 Sitze). Hier die genauen Ergebnisse im Einzelnen: Valognes, Ergebnisse 2. Wahlgang bei einer Wahlbeteiligung von 57,02 Prozent. Hervé Morin, Liste d‘Union de la droite 40,69 Prozent (1178 Stimmen), Nicolas Mayer-Rossignol, Liste d‘Union de la gauche 39,10 Prozent (1132 Stimmen), Nicolas Bay, Liste du Front national 20,21 Prozent (585). In der Region Normandie stimmten im 2. Wahlgang 59,08 Prozent der Wähler ab: Liste d‘Union de la droite 36,43 Prozent (495 591 Stimmen), 54 Sitze im Regionalparlament, Liste d‘Union de la gauche 36,08 Prozent (490 840), 27 Sitze. Liste du Front national, 27,50 Prozent (374 089), 21 Sitze.

In der Partnerstadt Faches Thumesnil hatte beim ersten Wahldurchgang Le Pen (Front National) mit 28,22 Prozent geführt. Beim zweiten Durchgang kam FN auf 30,21 Prozent, die Union der Rechten holte 69,79 Prozent. Wie Gisela Kopp vom Partnerschaftskomitee weiter mitteilte, hatte die Union diesen Erfolg vor allem, weil die Sozialisten diesmal nicht antraten und ihren Wählern empfohlen hatten, stattdessen die Republikaner zu wählen. Die Wahlbeteiligung betrug 62,43 Prozent.(oha)

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