Besuch der Partnerstadt

Valognes feiert den Frieden!

Im Juni 2024 war es endlich wieder so weit: eine Gruppe aus Stolberg besuchte die Partnerstadt Valognes – der erste Besuch dort nach geschlagenen fünf Jahren! 23 Personen machten sich am frühen Morgen des 20. Juni in einem Reisebus auf den Weg Richtung Normandie, wohin sich weitere 14 Personen bereits mit dem eigenen Pkw auf gemacht hatten. Neben der stellvertretenden Bürgermeisterin Karina Wahlen und sechs weiteren Ratsmitgliedern waren auch mehrere neue Mitglieder des Partnerschaftskomitees dabei.

Bei der Ankunft in Valognes am späten Donnerstagnachmittag wurden wir von den Gastfamilien schon freudig erwartet und wie immer sehr herzlich empfangen. Anschließend konnten sich alle von der Fahrt erholen und einen entspannten Abend bei den Gastgeberinnen und Gastgebern verbringen, die für ihre Gäste diverse Köstlichkeiten und kühle Getränke vorbereitet und auf den Tisch gezaubert hatten.

Am Freitag hatte das Comité de Jumelage Valognes-Stolberg eine ganz besondere Tour an die Ostküste der Halbinsel Cotentin für uns geplant. In einem Restaurant am Golfplatz von Fontenay-sur-Mer, direkt am Meer gelegen, wurde uns zunächst ein vorzügliches Mittagessen kredenzt. Bei dieser Gelegenheit verteilten beide Komitees die vorbereiteten Gastgeschenke für die Mitglieder des jeweils anderen, sehr zur Freude aller Anwesenden. Nach dem Essen fuhren wir weiter nach Saint-Vaast-la-Hougue, um von dort mit einem sehr speziellen Gefährt den kurzen Weg zur Insel Tatihou überzusetzen: mit einem Amphibien-Fahrzeug. Den Hinweg legten wir damit über das Wasser zurück, wie mit einem „normalen“ Boot, den Rückweg allerdings über das Watt, auf Rädern! Einige von uns gingen den Weg stattdessen zu Fuß über das Watt zurück, vorbei an riesigen Austern-Feldern – ein faszinierender Anblick. Nach der Rückkehr von diesem einzigartigen Erlebnis lag die Abendgestaltung bei den Gastfamilien, die die Zeit für weitere kurze Ausflüge nutzten oder es sich einfach mit ihren Gästen zu Hause gemütlich machten bei leckerem Essen, Getränken und guten Gesprächen.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 80. Jubiläum der Befreiung von Valognes durch die Alliierten, an denen auch Gäste aus der englischen Partnerstadt Wimborne sowie einige amerikanische Gäste teilnahmen. Unter dem Motto „Valognes fête la paix“ hatte Bürgermeister Jacques Coquelin ein vielseitiges Programm initiiert. Den Anfang machte die Einweihung der Avenue Kenneth J. McDonald, eines in Valognes getöteten amerikanischen Soldaten, dessen Nichte nun in Valognes anwesend war, um seine Geschichte zu erzählen. Um 11 Uhr fand am Kriegerdenkmal im Anne-Heinis-Park eine feierliche Zeremonie zum Gedenken an die im Krieg Gefallenen statt, bei der zahlreiche Kränze niedergelegt wurden, so auch jeweils einer vom Partnerschaftskomitee Stolberg-Valognes und der Stadt Stolberg. Zudem wurde ein neues Kunstwerk enthüllt, das Blatt der Freiheit, eine Ehrung der Widerstandskämpfer und ein Zeichen der Hoffnung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Park, zu dem alle Gäste der Partnerstädte eingeladen wurden, gab es am Nachmittag zahlreiche öffentliche Musikdarbietungen. Umrahmt wurde alles von der Ausstellung « Valognes fête la paix », die noch bis Ende September im Stadtzentrum zu sehen ist. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurden alle Gäste am Abend zu einem gemeinsamen Abendessen mit musikalischer Begleitung eingeladen. In vielen Redebeiträgen stellten der Bürgermeister sowie die Vertreterinnen und Vertreter aller Partnerschaftskomitees Freiheit, Demokratie, Solidarität, Freundschaft und vor allem Frieden in den Mittelpunkt. Auch hier wurden wir mit einem reichhaltigen Buffet und Getränken verwöhnt und hatten viele Möglichkeiten zum interkulturellen, grenzüberschreitenden Austausch, die ausgiebig genutzt wurden.

Nach zwei aufregenden Tagen in Valognes mit umfangreichem Programm und vielen Erlebnissen, an denen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Partnerstädten einmal mehr vertieft und gelebt wurden, machten wir uns am Sonntagmorgen wieder auf die Heimreise – die Köpfe voller Eindrücke und Emotionen.

Einen Bericht zur Fahrt, der den geschichtlichen Hintergrund ausführlicher beleuchtet, hat Jürgen Lange verfasst, der ebenfalls wieder als Teilnehmer dabei war.

Hier haben wir eine kleine Auswahl an Bildern zusammengestellt.