Fahrt zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten
Stolberg.
Das Partnerschaftskomitee Stolberg-Valognes hat für das kommende Jahr
eine Fahrt vom 6. bis 9. Juni 2014 (Pfingstwochenende) nach Valognes
geplant. Anlass dieser Fahrt ist der 70. Jahrestag der Landung der
Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie.
Das Programm am
Samstag, 7. Juni, wird sich daher schwerpunktmäßig mit diesem
geschichtsträchtigen Ereignis beschäftigen. Der Sonntag hingegen soll
einen eher „friedlichen“ Charakter bekommen und dazu dienen, Valognes
und die Umgebung kennenzulernen, insbesondere auch die Westküste.
Zur
besseren Planung (Reisebus und Unterbringung) bittet das Komitee um
eine unverbindliche Anmeldung bis zum 30. November. Das ist keine
verbindliche Anmeldung, es geht ausschließlich darum, die Teilnehmerzahl
abschätzen zu können. Die Kosten der Fahrt werden sich voraussichtlich
auf 50 Euro pro Person belaufen.
Wegen der offiziellen
Feierlichkeiten zur Landung der Alliierten sind keine Hotelzimmer mehr
verfügbar. Die Unterbringung wird deswegen in Gastfamilien erfolgen.
Sofern Interesse besteht, wird das Komitee vor der Reise noch einen
„Crash-Kurs“ Französisch organisieren.
Anmeldungen bitte an den Geschäftsführer des Partnerschaftskomitees, Bernd Stapf, E-Mail: bstapf@stolberg-valognes.de oder telefonisch unter ☏ 9976463.
Stolberg/Valognes.
Das Partnerschaftskomitee Stolberg-Valognes plant für das
Pfingstwochenende eine Fahrt nach Valognes. Bereits über 50 Personen
haben sich unverbindlich für die Tour vom 6. bis zum 9. Juni angemeldet.
Jetzt geht es in die heiße Phase der verbindlichen Anmeldungen. Maximal
54 Teilnehmer können mitfahren.
Anlass dieser Fahrt ist der 70.
Jahrestag der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie.
Das Programm am Samstag, 7. Juni, wird sich daher schwerpunktmäßig mit
diesem geschichtsträchtigen Ereignis beschäftigen. Der Sonntag hingegen
wird einen eher touristischen Charakter bekommen und dazu dienen,
Valognes und Umgebung kennenzulernen, besonders die Westküste.
Ein
Höhepunkt des Programms vor Ort soll die Besichtigung der privaten
Schlossanlage „Hôtel de Beaumont“ in Valognes werden. Das
klassizistische Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert wird mit seiner
französischen Parkanlage auch als „Versailles der Normandie“ bezeichnet.
Aber auch ein Empfang im Rathaus von Valognes, eine Fahrt nach
Sainte-Mère-Église, in die erste Gemeinde, die am 6. Juni 1944 befreit
wurde, Ausflüge zum Landungsstrand Utah Beach und nach
Sainte-Marie-du-Mont stehen auf der Agenda.
Der deutsche
Kriegsgräberfriedhof von La Cambe soll ebenso besucht werden wie die
ehemalige Heeres-Küstenbatterie in Azeville als Teil des Atlantikwalls.
Es geht ins Cidremuseum und zur Westküste nach Carteret mit Leuchtturm
und Strandküste sowie Zwischenstopp in Sortosville, wo im „Maison du
Biscuit“ Fabrikverkauf und mehr geboten werden.
Wegen der
offiziellen Feierlichkeiten sind keine Hotelzimmer mehr verfügbar. Die
Unterbringung wird deswegen in Gastfamilien erfolgen. Die Kosten für die
Fahrt betragen 40 Euro für Mitglieder des Partnerschaftskomitees und 60
Euro für Nichtmitglieder.
Verbindliche Anmeldungen zur Teilnahme sind ab sofort bis spätestens 31. März möglich beim Geschäftsführer des Partnerschaftskomitees, Bernd Stapf, ☏ 9976463, bstapf@stolberg-valognes.de. (tol)
Bürgermeister der beiden französischen Partnerstädte Stolbergs gewinnen bei Kommunalwahl. Keine Stichwahl nötig.
Stolberg.
In Frankreich fanden am Wochenende die Kommunalwahlen statt. In
Stolbergs Partnerstadt Faches-Thumesnil gab es dabei keine
Überraschungen: Der amtierende Bürgermeister, Nicolas Lebas (UDI/ Bild
links), wurde mit 61,47 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt.
Sozialist Antoine Thérain kam auf 28,4 Prozent der Stimmen, Mathias
Watelle (Front de gauche) auf 10,13 Prozent der Stimmen.
Faches-Thumesnil hat rund 17 000 Einwohner.
Etwa 12 372 Bürger
sind wahlberechtigt. Davon gingen 56,11 Prozent zur Urne. Nicolas Lebas
habe 4080 Stimmen auf sich vereinigen können, recherchierte Gisela Kopp,
die in Stolberg für die Städtefreundschaft mit Faches-Thumesnil
verantwortlich zeichnet. Lebas sei bereits seit 2001 im Amt, so Kopp.
Auch
in Stolbergs Partnerstadt Valognes ist keine Stichwahl mehr
erforderlich. Der bisherige Bürgermeister, Jacques Coquelin (Bild
rechts), von der bürgerlichen Liste Valognes pour tous ist bereits im
ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt worden, berichtet Dr.
Stefan Schmitz, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees
Stolberg-Valognes.
5301 Wahlberechtigte waren in Valognes zu den Urnen gerufen worden. Davon gaben 3313 (62,50 Prozent) ihre Stimme ab. Jacques Coquelin (Partei Valognes für alle/58 Jahre alt) erhielt 1741 Stimmen (54,44 Prozent). Seine Partei bekommt 23 Sitze im Stadtrat. Der 47-jährige Fabrice Rodriguez von „Gemeinsam für Valognes“ (rot-rot-grün) erhielt 918 Stimmen (28,71 Prozent). Seine Gruppierung erreichte vier Sitze im Stadtrat. Robert Retout von der Liste „Valognes Bleu Marine“ (rechtsextreme Front national) brachte es auf 539 Stimmen (16,85 Prozent / 2 Sitze). Bei der zurück liegenden Wahl vor sechs Jahren war Jacques Coquelin erst im zweiten Wahlgang erstmals zum Bürgermeister der Stolberger Partnerstadt gewählt worden.
70 Jahre D-Day: Partnerschaftskomitee über Pfingsten in Valognes
Stolberg.
Am heutigen Freitag jährt sich zum 70. Mal der D-Day, der Tag der
Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie. Anlass für die
Stolberger Partnerstadt Valognes, eine Einladung an die Kupferstädter
Freunde auszusprechen. Heute macht sich eine 45-köpfige Delegation auf
den Weg, berichtet Dr. Stefan Schmitz, Vorsitzender des Stolberger
Partnerschaftskomitees. Auf dem Programm stehen neben einem Empfang im
Rathaus unter anderem eine Besichtigung des Landungsstrandes Utah-Beach,
der ehemaligen Heeres-Küstenbatterie des Atlantikwalls in Azeville und
ein Besuch in Sainte-Mère-Église, der ersten Gemeinde, die am 6. Juni
1944 befreit worden war. Den Opfern des Krieges wird auf der
Kriegsgräberstätte La Cambe, dem größten deutschen Soldatenfriedhof in
der Normandie, gedacht. Untergebracht sind die Stolberger bei
Gastfamilien.
Als städtische Vertreter nehmen unter anderem die stellvertretende Bürgermeisterin Karina Wahlen, Alt-Bürgermeister Wolfgang Hennig und Ratsherr Fritz Thiermann teil.(-jül-)
Die Partnerstadt Stolbergs lädt zum Gedenken an den „D-Day“ ein. 42 Kupferstädter erinnern sich gemeinsam mit Franzosen an die Landung der Alliierten.
Von Stefan Schmitz
Stolberg/Valognes.
Schon 70 Jahre ist es her, dass die Alliierten in der Normandie
landeten, um Europa vom Nationalsozialismus zu befreien. Zum 70.
Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie folgten nun auch
42 Stolberger einer Einladung der Stadt Valognes. Das dortige
Partnerschaftskomitee der normannischen Partnerstadt von Stolberg hatte
zum Gedenktag geladen.
Valognes liegt rund zehn Kilometer
entfernt von Sainte-Mère-Eglise, wo in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni
1944 amerikanische Fallschirmspringer landeten und damit die Operation
„Overlord“ einleiteten, mit der die West-Alliierten Frankreich vom
Nationalsozialismus befreiten und dazu beitrugen, den zweiten Weltkrieg
schließlich zu beenden. Der „Decision Day“ oder „D-Day“ war der Beginn
einer zweiten Kriegsfront gegen die Nationalsozialisten der
Anti-Hitler-Koalition der Staatsoberhäupter Josef Stalin, Winston
Churchill und Franklin D. Roosevelt. Die Operation „Overlord“ bezeichnet
die Landung von Alliierten an der Küste der Normandie – ein Teil des
„D-Days“. Valognes hat heute rund 7050 Einwohner.
Bei strahlendem
Sonnenschein konnten die deutschen Teilnehmer der vom
Partnerschaftskomitee Stolberg-Valognes organisierten Fahrt am
vergangenen Pfingstwochenende mit ihren französischen Freunden
zahlreiche Gedenkorte des „D-Day“ gemeinsam besuchen.
Auf dem
Programm standen unter anderem ein Besuch vom sogenannten Utah-Beach,
dem westlichsten Strandabschnitt der Operation „Overlord“, an dem ab dem
6. Juni 1944 amerikanische Streitkräfte vom Meer aus landeten, um sich
an Land hinter die deutschen Linien zu kämpfen.
Auch Azeville besucht
Ebenfalls
zum Programm der Stolberger gehörte eine Führung durch die heute noch
sehr gut erhaltene und erst vor Kurzem restaurierte
Heeres-Küstenbatterie Azeville, die als ein typischer Bau des deutschen
„Atlantikwalls“ gilt. Der Atlantikwall war eine 2685 Kilometer langer
Küstenabschnitt, auf dem Deutschland verstärkt Anlagen zur Verteidigung
einrichtete, um sich auf einen möglichen Gegenschlag der Alliierten
vorzubereiten.
Ein weiterer wesentlicher Höhepunkt der
Stolberger Normandie-Reise, war die Teilnahme an einer Gedenkfeier auf
der deutschen Kriegsgräberstätte „La Cambe“ im Beisein von staatlichen
und militärischen Vertretern aus Deutschland, Frankreich, den USA,
England und den Niederlanden.
Gedenken an Gefallene
Der
deutsche Soldatenfriedhof nahe der Stadt Bayeux ist die Ruhestätte von
mehr als 21 000 deutschen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben
ließen, und stellt damit den größten deutschen Friedhof in der Normandie
dar. Die Diplomatie bezeichnete Dr. Susanne Wasum-Rainer, Botschafterin
der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich, als einen ganz
wesentlichen Baustein des Friedens in Europa.
Kränze niedergelegt
Die
deutsch-französische Freundschaft sei ein brillantes Beispiel dafür.
„Ich freue mich, dass heute die Nationen dabei sind, die sich damals
kriegsführend feindlich gegenüber standen“, betonte Markus Meckel,
Präsident des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Als
Vertreterin der Kupferstadt Stolberg wurde die stellvertretende
Bürgermeisterin Karina Wahlen anschließend zu einer feierlichen
Kranzniederlegung als Gedenken an die Toten eingeladen. Bei einem
Empfang im Rathaus von Valognes betonte der Bürgermeister der Stadt,
Jacques Coquelin, die historische Bedeutung des Monats Juni 1944 für die
Stadt Valognes. Nach dem „D-Day“ kam es zu erheblichen Zerstörungen der
historischen Bauten in der Innenstadt durch verstärkte alliierte
Luftangriffe, bis am 21. Juni 1944 Valognes schließlich von der
vierjährigen deutschen Besatzung befreit werden konnte.
Dr.
Stefan Schmitz bedankte sich als Vorsitzender des Stolberger
Partnerschaftskomitees für die großzügige Gastfreundschaft, insbesondere
für die Unterbringung aller deutschen Teilnehmer in französischen
Gastfamilien.
Bald Gegenbesuch
Der Präsident des
Partnerschaftskomitees Valognes-Stolberg, André Aze, freute sich, den
Stolberger Bürgermeister von 1990 begrüßen zu können, Wolfgang Hennig,
ohne den die Partnerschaft zwischen beiden Städten nicht zustande
gekommen wäre. Kommendes Jahr soll das 25-jährige Bestehen der
Partnerschaft mit einem Gegenbesuch gefeiert werden. Im Rahmen des
Altstadt-Festes sind die diesjährigen Gastgeber aus Valognes herzlich in
die Kupferstadteingeladen.
„Ich freue mich, dass heute die Nationen dabei sind, die sich damals feindlich gegenüber standen.“
Markus Meckel, Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge
Deutsche und Franzosen feiern gemeinsam die Befreiung
Stolberger nehmen D-Day zum Anlass einer Reise in die Normandie. Association Valognes-Stolberg bietet anspruchsvolles Programm.
Stolberg/Valognes.
In einem schönen Bus mit Motiven von Aix-la-Chapelle sind 42
Stolbergern in die Partnerstadt Valognes gereist. Anlass der Reise: der
70. Jahrestag der Landung der Alliierten – der sogenannte D-Day – in der
Normandie.
Zu den dreitägigen Feierlichkeiten waren viele
Besucher aus den Ländern der ehemaligen Alliierten in die Normandie
gereist und dementsprechend waren bereits seit Monaten alle Unterkünfte
ausgebucht, Straßen waren verstopft oder sogar gesperrt. Schließlich
trafen bekanntlich auch 19 Staatsoberhäupter in Ouistreham zu einer
offiziellen Feierstunde ein. Dabei war sogar eine Zeitzeugin: Königin
Elisabeth II. von Großbritannien hatte im Zweiten Weltkrieg als
Sanitätsoffizier gedient.
Die Association Valognes-Stolberg hatte
ein sehr anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Als erstes war die
Besichtigung des Hotels de Beaumont geplant. Die heutige Besitzerin, die
Comtesse de Courtils, führte die Stolberger Gruppe selbst und
erläuterte anschaulich die Vor- und Nachteile des Lebens im 17. und 18.
Jahrhundert. Danach erwartete der soeben wiedergewählte Bürgermeister
Jacques Coquelin die Delegation aus der Partnerstadt im Rathaus. Jacques
Coquelin begrüßte alle Anwesenden, darunter auch die Gastfamilien und
Karina Wahlen als stellvertretende Bürgermeisterin, sowie die
Partnerschaftskomitee-Vorsitzenden Dr. Stefan Schmitz und André Aze und
den früheren Bürgermeister Wolfgang Hennig, der in seiner Amtszeit die
Städtepartnerschaft mit Valognes begründet hat.
„Der 6., 7. und
8. Juni sind Tage der Besinnung für uns in Valognes, denn wir haben sehr
unter den Bombardierungen der Alliierten an diesen drei Tagen gelitten
und einen hohen Tribut für den Frieden in Europa bezahlt. Wir werden
daher nicht am D-Day, sondern am 22. Juni ein Fest des Friedens feiern
und der 300 Zivilisten gedenken, die ihr Leben bei der Bombardierung und
nachfolgenden Befreiung von Valognes am 20. Juni 1944 verloren haben.“
Für
das Fest am 22. Juni sprach Jacques Coquelin eine Einladung an den
frisch gewählten Bürgermeister von Stolberg, Tim Grüttemeier, aus,
diesem Friedensfest beizuwohnen. Karina Wahlen bedankte sich in ihrer
Rede für die Einladung und erinnerte an das Geschehen am 6. Juni 1944,
als der Grundstein gelegt wurde, um Europa – und das heißt auch
Deutschland – vom Naziterror zu befreien und einen Neuanfang bis zur
Europäischen Union zu ermöglichen.
Die Gruppe fuhr zum berühmten
Utah Beach, einem der Landungsstrände der Alliierten im Juni 1944. Dabei
fiel auf, dass sehr viele Menschen in Uniformen und Militärfahrzeugen
aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs unterwegs waren, die offenbar ein
gemeinsames Hobby haben: die Landung der Alliierten und die Befreiung
Frankreichs nachzuspielen. Der strahlend blaue Himmel wurde immer wieder
von Militärflugzeugen, Helikoptern und Fallschirmspringer „bevölkert“.
Es war ein besonderes Erlebnis, so viele Nationen vereint zu sehen,
obwohl die meisten Akteure altersmäßig das Geschehen kaum selbst erlebt
haben können.
Die Batterie von Azeville, zwischen 1941 und 1944
von der Todt-Organisation als Teil des Atlantikwalls in Frankreich
errichtet, war nächstes Ziel der Stolberger Gruppe. Schon in der Nacht
vom 5. zum 6. Juni 1944 versuchten alliierte Fallschirmspringer, diese
Batterie einzunehmen, jedoch vergeblich. Erst am 9. Juni 1944, nach
erbitterten Kämpfen und pausenloser Bombardierung, musste sich die
Besatzung ergeben. Bemerkenswert die Tarnung: Sie wurden als
normannische Häuser bemalt.
Der Höhepunkt der Reise war eine
offizielle Zeremonie am 8. Juni, die auf dem deutschen Soldatenfriedhof
La Cambe, 50 Kilometer von Valognes entfernt, stattfand. Dort ruhen über
21 000 deutsche Gefallene. Damit ist La Cambe der größte deutsche
Friedhof in der Normandie. Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern“
halfen hier in La Cambe zum ersten Mal Jugendliche aus mehreren
Nationen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bei der Anlage
einer Kriegsgräberstätte in Frankreich.
Die Deutsche Botschafterin in Frankreich und der Präsident des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge hielten bewegende Ansprachen zum Jahrestag und wiesen darauf hin, dass dies der Preis für unser heutiges Leben in Frieden und gutem nachbarschaftlichen Verhältnis der Völker Europas war. Allerdings sind in La Cambe auch Kriegsverbrecher und SS-Leute beigesetzt. Nach den Ansprachen wurden feierlich Kränze niedergelegt – auch ein Kranz der Stadt Stolberg.
Stolberg.
Eine kalte, eine warme Vorspeise, deftiges Buffet zur Hauptspeise und –
nicht zu vergessen – der krönende Abschluss: das Dessert. Alles selbst
zubereitet, um die französische Küche auch in Stolberg zu erleben. Dazu
veranstaltete das Partnerschaftskomitee Stolberg-Valognes den beliebten
Kochkurs mit typisch französischen Gerichten, um auch in Stolberg der
ausländischen Kultur nahezustehen.
Der jüngste Ausflug fand
Pfingsten statt; der Verein unternimmt allerdings auch viel gemeinsam
vor Ort – in Form von Kochkursen, Bouleturnieren und anderen
Veranstaltungen.
Der französisch inspirierte Verein ließ sich
vergangenen Freitag von dem erfahrenen belgischen Koch Joseph Meesters
beim Zubereiten der Gerichte Tipps und Feedback geben. Dabei sind es
Dinge aus dem Alltag, wie das Schneiden einer Zwiebel, die Meesters
vorführt. „Jeck“ nennen das die Stolberger.
Die Vorspeise
„Wachtelbrüste und Wachteleier“ seien typisch für die Normandie,
informiert der Koch, der selbst zugibt, dass er schon einiges aus den
Restaurantmenüs während seiner Aufenthalte in Frankreich abgeguckt habe.
Ungefähr 15 Abende im Jahr gibt der Belgier Kochkurse im
Helene-Weber-Haus. Darunter sind nicht nur französische, sondern auch
spanische, türkische oder die ebenso beliebten belgischen Kochkurse, bei
denen mit Bieren des Nachbarlandes gekocht wird.
Das Besondere
an Kochkursen? Die Kommunikation bei der Absprache und beim Austausch
mit den anderen Hobbyköchen. Hier kommt man der Vielfalt näher, und das
Kochen macht im Team sowieso mehr Spaß.
Bei den Franzosen darf als typische Hauptspeise die Ente nicht fehlen. Wie man eine Ente in Frankreich jedoch richtig serviert, weiß kaum jemand der Teilnehmer. Joseph Meesters erklärt: „Auf jedem Teller sollte ein Stück Knochen, also die Keule und eine Brust der Ente liegen.“ Der passende französische Wein kommt sogar aus der Stolberger Altstadt und wird von Cristian Clement zum Anlass zugestellt. Der krönende Abschluss sind die mit Crème brûlée gefüllten Bratäpfel, die den Köchen einen Vorgeschmack auf Weihnachten geben. „Die Franzosen machen sich viel mehr Mühe beim Kochen, weil sie das genießen, bei uns würde sich die Arbeit nicht lohnen, denn wir sitzen keine Stunden am Esstisch“, lautet das Fazit einer älteren Dame. Das Menü ist den Stolbergern mit Hilfe des belgischen Kochs jedenfalls sehr gut gelungen. Nächster Termin zum französischen Kochen: 22. November im Helene-Weber-Haus. (ani)
Hohe
Stimmenanteile von Le Pens Front Nationalim ersten Durchgang haben
aufgeschreckt. Vielestimmen im zweiten Wahlgang für Republikaner.
Stolberg.
Bei den Stichwahlen der Kommunalwahlen in Stolbergs französischer
Partnerstadt Valognes ist der in vielen Städten befürchtete Rechtsruck
mit einem Erfolg der Partei Front National ausgeblieben. Bei einer
deutlich höheren Wahlbeteiligung als im ersten Wahlgang landete der
Front National erneut nur auf dem dritten Platz.
Knapper Sieger
in Valognes war die konservative Liste mit gerade einmal 46 Stimmen vor
den Sozialisten. Dieser Wahlausgang entspricht dem Ergebnis auf
Regionalebene. Valognes gehört zur Region Normandie, wo die konservative
Liste mit einem hauchdünnem Vorsprung von nur 0,35 Prozent vor den
Sozialisten gewonnen hat.
Aufgrund des französischen Wahlrechts
verfügt der Wahlsieger aber über eine stabile Mehrheit im 102 Sitze
umfassenden Regionalparlament in Rouen. So kommt die Konservative Liste
trotz des knappen Sieges auf 54 Sitze, während die Sozialisten nur halb
so viele Abgeordnete stellen werden (27 Sitze). Hier die genauen
Ergebnisse im Einzelnen: Valognes, Ergebnisse 2. Wahlgang bei einer
Wahlbeteiligung von 57,02 Prozent. Hervé Morin, Liste d‘Union de la
droite 40,69 Prozent (1178 Stimmen), Nicolas Mayer-Rossignol, Liste
d‘Union de la gauche 39,10 Prozent (1132 Stimmen), Nicolas Bay, Liste du
Front national 20,21 Prozent (585). In der Region Normandie stimmten im
2. Wahlgang 59,08 Prozent der Wähler ab: Liste d‘Union de la droite
36,43 Prozent (495 591 Stimmen), 54 Sitze im Regionalparlament, Liste
d‘Union de la gauche 36,08 Prozent (490 840), 27 Sitze. Liste du Front
national, 27,50 Prozent (374 089), 21 Sitze.
In der Partnerstadt Faches Thumesnil hatte beim ersten Wahldurchgang Le Pen (Front National) mit 28,22 Prozent geführt. Beim zweiten Durchgang kam FN auf 30,21 Prozent, die Union der Rechten holte 69,79 Prozent. Wie Gisela Kopp vom Partnerschaftskomitee weiter mitteilte, hatte die Union diesen Erfolg vor allem, weil die Sozialisten diesmal nicht antraten und ihren Wählern empfohlen hatten, stattdessen die Republikaner zu wählen. Die Wahlbeteiligung betrug 62,43 Prozent.(oha)
Verwaltung, Polizei und Schulen gedenken der Opfer von Paris. Muslimische Gemeinde sehr betroffen. Mailkontakt zu Partnerstädten.
Von Laura Beemelmanns
Stolberg.
Ganz Europa verstummte am gestrigen Montag. Die Staats- und
Regierungschefs der Europäischen Union riefen jeden einzelnen EU-Bürger
zu einer Schweigeminute auf. Um zwölf Uhr schwiegen Menschen auf dem
gesamten Kontinent; standen Bahnen still; blieben Telefone stumm. Und
auch in der Kupferstadt wurde der Pariser Terror-Opfer von Freitag
gedacht.
Die Feuerwehr änderte bereits am Samstag das
Profilbild auf ihrer Facebook-Seite. Die Farben Gelb und Rot unter dem
Feuerwehr-Schriftzug wichen Schwarz und Grau. Eine Schweigeminute sei
laut Sprecher Michael Konrads jedoch nicht geplant gewesen. Auf
Anordnung des Ministeriums haben sie allerdings vor der Wache die
Stadtflagge und eine französische Flagge auf Halbmast gehisst. Und auf
dem Polizeirevier in der Mauerstraße schwiegen die Beamten – soweit es
möglich war.
„Seite an Seite“
Die Stadtverwaltung
hatte laut Stadtsprecher Robert Walz ebenfalls angeregt, dass sich jeder
im Rathaus an der Schweigeminute beteiligt. „Eine Dienstverordnung gibt
es allerdings nicht“, sagte Walz. Und auch vor dem Rathaus wurden eine
französische und eine deutsche Flagge auf Halbmast gehisst.
Zudem stehe die Stadt bereits mit den französischen Partnerstädten
Valognes und Faches-Thumesnil in Kontakt. „Es gehen Briefe an die
Bürgermeister beider Städte raus“, sagte Walz. Darin geschrieben stehe
unter anderem, dass es auch ein Anschlag auf uns als Europäer sei und
dass die Stolberger in Gedanken bei ihren Partnerstädten seien. „Wir
stehen Seite an Seite“, sagte Walz.
Bürgermeister Tim Grüttemeier
fügte hinzu: „In tiefer Anteilnahme sind unsere Gedanken in diesen
Tagen der Trauer bei unseren französischen Freunden, die zum
wiederholten Male in diesem Jahr Opfer von Gewalt und Terror geworden
sind. Es ist schwer, angesichts dieser Aggression die richtigen Worte zu
finden. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass wir Europäer dem Hass
und der Verblendung der Attentäter unsere Grundwerte von Freiheit,
Toleranz und Solidarität entgegenhalten müssen. Diese Grundwerte machen
uns verletzlich. Diese Grundwerte machen uns stark. Ich wünsche allen
Franzosen, vor allem den Menschen in Paris und unseren Partnerstädten
Faches-Thumesnil und Valognes, Kraft und Stärke in diesen schweren
Zeiten. Als überzeugte Europäer stehen wir an ihrer Seite. “
Erol Kilic, Erster Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde Ditib,
ist ebenfalls tief getroffen. „Was dort passiert ist, ist schlimm. Alle
Arten von Gewalt und Terrorismus sind nicht akzeptabel. Und das hat
auch nichts mit dem jeweiligen Glauben zu tun“, sagte Kilic. Niemand
dürfe wegen seines Glaubens oder Lebensstils angegriffen werden. Kilic
betonte: „Der Islam ist dagegen. Es steht geschrieben, dass niemand
einen Menschen töten darf. Das, was dort unter dem Namen ,Islamischer
Staat‘ passiert, hat nichts mit dem Islam zu tun. Wir haben alle das
gleiche Ziel – wir sind gegen den Terror“, sagte er. „Wir brauchen die
Unterstützung unserer deutschen Nachbarn. In den Moscheen wollen wir die
Jugendlichen zu guten Muslimen erziehen. Denn wir Muslime werden oft
als Terroristen angesehen. Das ist nicht so und das tut doppelt weh“,
sagte er.
In diesen Tagen gingen und gehen zudem immer noch sehr
viele E-Mails in Richtung Frankreich. Auch Stefan Schmitz, Vorsitzender
des Partnerschaftskomitees Stolberg-Valognes, steht in intensivem
Kontakt mit André Aze, seinem französischen Pendant. „Wir hatten auch
vor dem Anschlag schon Kontakt. Denn wir wünschten uns für das
Länderspiel gegenseitig einen guten Verlauf“, sagte Schmitz. Per E-Mail
versuchten sie dabei, einen Termin für das Treffen zum 25-jährigen
Bestehen der Partnerschaft in Valognes zu finden. Am 3. Oktober feierten
die Partnerstädte in Stolberg. Aber auch in Valognes soll es noch einen
Festtag geben. „Geplant war ein Wochenende der Tour de France. Das
haben wir nun aber verschoben“, sagte Schmitz. „Das ist alles sehr
traurig. Wir haben den Franzosen unser Mitgefühl ausgesprochen und
gesagt, dass die Flaggen auch in unserer Stadt auf Halbmast gehisst
sind. Sie nehmen die Anteilnahme aus Deutschland sehr positiv auf“,
sagte Schmitz.
Gespräche mit Schülern
Der
Schweigeminute schlossen sich auch einige Stolberger Schulen an. In der
Propst-Grüber-Schule nahmen alle Schüler daran teil. „Wir werden das
auch stufenweise in einer Schulstunde thematisieren“, sagte der
kommissarische Schulleiter Christoph Dickeler. In der Städtischen
Realschule I gab es auch eine Schweigeminute zum Gedenken der Opfer. „Je
nach Bedarf der Schüler sprechen wir auch über die Geschehnisse von
Freitag“, sagte Schulleiterin Silvia Müller-Gröls. Beim Goethe-Gymnasium
gab es laut Schulleiter Bernd Decker keine Schweigeminute. Die
Ereignisse wurden allerdings in den Klassen besprochen.
In der Städtischen Gesamtschule fand gestern eine ganztägige pädagogische Konferenz der Lehrerschaft statt. Daher waren keine Schüler vor Ort. „Wären die Schüler an diesem Tag hier gewesen, hätten wir die Schweigeminute auch mit ihnen gemeinsam eingelegt“, sagte Schulleiter Helge Pipoh. Doch auch die Lehrer schwiegen um Punkt zwölf Uhr. „Wir werden die Thematik heute auch im Unterricht ansprechen, wenn die Schüler wieder da sind“, sagte Pipoh. In der KGS in Atsch wurde ebenfalls eine Minute lang an die Opfer des Terrors gedacht. Allerdings nur in den beiden vierten Klassen.
Auszeichnung in Düsseldorfer Staatskanzlei durch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verliehen. Grund ist: Stadt hat sich europaweit engagiert.
Stolberg.
Die Stadt Stolberg darf ab sofort den Titel „Europaaktive Kommune in
Nordrhein-Westfalen“ tragen. Eine entsprechende Urkunde wurde
Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier am Mittwochmorgen bei einem Besuch der
Staatskanzlei in Düsseldorf von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
ausgehändigt.
Gemeinsam mit Stolberg wurden drei weitere Städte
für ihr Engagement auf europäischer Ebene ausgezeichnet: Oberhausen,
Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Xanten. Zwei Sonderpreise gingen
Kerpen und Gevelsberg.
Die Stadt Stolberg war der Jury
aufgefallen insbesondere durch die inhaltliche Zusammenarbeit mit
anderen Städten im Ring der Schmiedestädte. In der ausgezeichneten Stadt
Oberhausen war in den Augen der Jury besonders innovativ das Büro für
Interkulturalität. In Mülheim a. d. Ruhr gibt es eine sehr intensive
europapolitische Vernetzung der Stadt durch die Stadtspitze und durch
die europapolitischen Sprecher der Fraktionen des Stadtrats. Bei Xanten
wurde der strategische Nutzen der Partnerschaft mit einer französischer
Stadt durch die Zusammenarbeit des archäologischen Parks bzw. Museums
beider Städte gewürdigt.
Die Jury vergab darüber hinaus zwei
Sonderpreise. Sie gingen an: Kerpen in der Kategorie „Leben und Lernen“
als besonders gutes Beispiel für eine Erinnerungskultur. Die Stadt
Gevelsberg erhielt den Sonderpreis in der Kategorie „Vernetzen und
Mitreden“ für ein beispielhaftes Zusammenwirken der haupt- und
ehrenamtlichen Städtepartnerschaftsaktivitäten in Europa.
Zum dritten Mal vergeben
Damit wird die Auszeichnung „Europaaktive Kommune“ im Jahr 2015 zum
dritten Mal vergeben. Zusammen mit den Preisträgern aus diesem Jahr gibt
es jetzt in NRW insgesamt 36 Europaaktive Kommunen. Die ausgezeichneten
Kommunen erhalten eine Plakette, die an einem sichtbaren Ort angebracht
werden kann.
Die Auszeichnung wurde von der Landesregierung
gemeinsam mit der Regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in
Bonn und der Bertelsmann Stiftung entwickelt und wird jährlich vergeben.
Stichtag für die Bewerbungen ist jeweils der 9. Mai.
Im Rahmen
einer feierlichen Festveranstaltung in der nordrhein-westfälischen
Staatskanzlei hat Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier die Auszeichnung für
Stolberg als Europaaktive Kommune von Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft entgegengenommen. Begleitet wurde er von einer insgesamt
achtköpfigen Delegation, bestehend aus Mitgliedern der Verwaltung und
europapolitsch engagierten Vertretern der Bürgerschaft. Die Reise nach
Düsseldorf hatten mit angetreten der Technische Beigeordnete, Tobias
Röhm, der Abteilungsleiter städtische Veranstaltungen, Jürgen Gerres,
der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Robert Walz, Gisela
Kopp vom Partnerschaftskomitee Faches Thumesnil, Dr. Stefan Schmitz vom
Partnerschaftskomitee Valognes, der Schulleiter des Goethe Gymnasiums,
Bernd Decker und „Stadtschmied“ Adi Radermacher. Begrüßt wurde die
Stolberger Delegation auch vom CDU-Landtagsabgeordneten Axel Wirtz.
„In Stolberg ist Europa kein abstraktes Gebilde sondern für jeden
erfahrbar.“, erklärte Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier bei der
Preisverleihung. „Unsere Partnerschaftskomitees pflegen die Kontakte zu
unseren Freunden in Frankreich, das Goethe Gymnasium macht als
Europaschule die EU für die nachwachsenden Generationen greifbar, und im
Ring der europäischen Schmiedestädte knüpfen wir neue Kontakte. Ich
freue mich, dass das Land NRW die vielfältigen Aktivitäten insbesondere
aus der Stolberger Bürgerschaft durch die Auszeichnung würdigt“, betonte
Grüttemeier, nachdem er die Urkunde aus der Hand von
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft entgegen genommen hatte.
„In Stolberg ist Europa kein abstraktes Gebilde, sondern für jeden erfahrbar.“